Als Prostituierte oder Hure arbeiten – was ist zu beachten?

Vorab: Prostiuierte, Hure und Nutte werden häufig synonym verwendet. Es ist zu beachten, dass die meisten Prostituierten mit der Bezeichnung als Hure gut recht kommen. „Nutte“ wird allerdings als despektierlich angesehen und sollte daher vermieden werden.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, seinen Lebensunterhalt als Sexarbeiterin zu verdienen, sollte sich im Vorfeld einige Gedanken machen. Einerseits handelt es sich um eine Dienstleistung wie jede andere, andererseits sind die Frauen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, die es in anderen Berufen nicht gibt. Dieser Leitfaden ist ein Wegweiser durch den Beruf der Prostituierten. Er zeigt, wie man am besten einsteigt, worauf man achten muss und wo die Risiken liegen. Fakt ist, dass Frauen von dieser Arbeit gut, manche sogar sehr gut leben können.

Was macht eine Prostituierte?

Eine Prostituierte bietet ihren Kunden Sex gegen Geld an. Das sind oft Männer, aber auch Frauen gehen manchmal zu einer Prostituierten. Viele Männer haben spezielle Wünsche, die sie zu Hause nicht erfüllt bekommen. Als Frau muss man sich vor Beginn der Arbeit darüber im Klaren sein, welche Wünsche man erfüllen will und welche nicht. Gerade im BDSM-Bereich gibt es Angebote, die für viele Menschen die Grenzen des guten Geschmacks erreichen oder sogar überschreiten. Ein häufig verwendetes Synonym für Prostituierte ist Escort-Dame. Je nach Ausrichtung kann das Angebot etwas variieren, denn Begleitung bedeutet nicht zwangsläufig Sex. Manche Männer brauchen eine Begleitung zum Geschäftsessen, zu einer Veranstaltung oder wollen sich einfach nur unterhalten. Wer möchte, kann auch dies zu den Dienstleistungen hinzufügen.

Selbstbestimmt als Prostituierte arbeiten

Im Zusammenhang mit Escort ist immer wieder von Ausbeutung die Rede. Viele Menschen scheinen die Vorstellung zu haben, dass Prostituierte von einem Freier ausgebeutet werden, ihm ihr ganzes Geld geben müssen und Dinge tun, die sie im Grunde ihres Herzens verabscheuen. Solche Situationen können in der Tat entstehen, wenn die Frau in einem Abhängigkeitsverhältnis zu einem Mann steht.
Wer sich aus freien Stücken für diesen Beruf entscheidet, kann den Umfang seiner Arbeit selbst bestimmen. Die Frau entscheidet, welche Dienstleistungen sie anbietet, welche Berührungen sie zulässt und welche nicht. Sie bestimmt die Häufigkeit der Partner und auch, mit wem sie ins Bett geht.
Selbstbestimmtes Arbeiten als Prostituierte ist nicht nur möglich, sondern sollte die Regel sein, wenn sich die Frau aus freien Stücken für diese Arbeit entscheidet.

Welches Einkommen ist realistisch?

Auch Escort-Damen haben fixe Ausgaben, die sie durch ihre Arbeit decken müssen. Die Frage nach dem möglichen Einkommen sollte im Vorfeld gestellt und möglichst realistisch beantwortet werden. Grundsätzlich gibt es zwei Arbeitsmodelle. Entweder arbeitet die Dame als Angestellte in einem Bordell, Laufhaus oder einem anderen Etablissement, das sexuelle Dienstleistungen anbietet. In diesem Fall erhält sie ein festes Gehalt und kann ihr Einkommen von vornherein kalkulieren. Die häufigste Form dürfte jedoch die selbständige Tätigkeit sein. Viele Bordelle, Nachtclubs und Laufhäuser vermieten nur Zimmer an Frauen, die ihre Dienstleistungen auf selbstständiger Basis erbringen.
Wer freiberuflich arbeitet, verdient in der Regel mehr. Das ist auch in Ordnung, denn schließlich ist die Selbstständigkeit mit einem gewissen Risiko verbunden. Bleiben die Kunden aus oder wird die Frau krank, hat sie keine Einnahmen.

Die Preise für die Dienstleistungen richten sich nach dem angebotenen Service. Wer als High-Class-Escort arbeitet, bietet seinen Kunden besondere Dienstleistungen und arbeitet im oberen Preissegment. Auf keinen Fall sollte der Preis zu niedrig angesetzt werden, denn die Dienstleistung hat ihren Wert, der nicht durch billige Preise entwertet werden darf.
Nehmen wir an, die Dame verlangt 150 Euro für eine Stunde ihrer Zeit. Mehr als fünf bis sechs Kunden am Tag sind nicht realistisch, denn nach jedem Kunden muss das Bett neu bezogen werden. Bei fünf Kunden sind das 750 Euro pro Tag. Bei 22 Arbeitstagen ergibt das einen Monatsumsatz von 16500 Euro. Das klingt auf den ersten Blick viel, ist aber noch nicht der Verdienst. Deshalb ist es wichtig, im nächsten Abschnitt über die Abzüge zu sprechen, die jeder zu leisten hat, der selbständig arbeitet.

Steuern und Krankenversicherung für Prostituierte

Wer als Escort-Dame in einem Bordell angestellt ist, bekommt einen Lohn und braucht sich um Steuern und Abgaben nicht zu kümmern. Das übernimmt die Lohnbuchhaltung des Arbeitgebers. Die Frau erhält jeden Monat einen Lohnzettel mit den notwendigen Angaben.
Wer selbstständig ist, kümmert sich selbst darum. Zunächst muss die Frau ein Gewerbe bei ihrem Wohnort anmelden. Grundsätzlich sind alle Einkünfte steuerpflichtig. Bei einem geringen Einkommen ab 10.348 Euro für Ledige beträgt der Steuersatz 14 Prozent. Bei den oben genannten Monatseinkommen muss die Escortdame etwa ein Drittel ihrer Einnahmen abgeben. Das ist ein hoher Betrag, den man auf die Seite legen sollte, um nicht wegen der Steuer einen Kredit aufnehmen zu müssen. Zeichnet sich ein bestimmter monatlicher Verdienst ab, ist es sinnvoll, mit dem Finanzamt eine regelmäßige Abschlagszahlung zu vereinbaren.

Für die soziale Absicherung ist die Krankenversicherung wichtig. Die gesetzliche Krankenversicherung wird bei Angestellten je zur Hälfte vom Arbeitgeber und vom Arbeitnehmer getragen. Da die Frau keinen Chef hat, muss sie die Kosten allein tragen. Die Krankenkassen bieten spezielle Tarife für Selbstständige an, die sich am Umsatz orientieren.
Eine weitere Möglichkeit ist die private Krankenversicherung. Die Tarife orientieren sich nicht am Umsatz, sondern an möglichen Vorerkrankungen und Risiken, die der Patient mitbringt. Die private Krankenversicherung (PKV) ist in der Regel günstiger. Allerdings werden dort oft nur gesunde Menschen aufgenommen. Wer in den letzten fünf Jahren mehrere Krankenhausaufenthalte hatte, wird oft mit einem Risikozuschlag belegt oder gleich abgelehnt.
Die Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Rentenversicherung ist nicht verpflichtend, kann aber sinnvoll sein.

Was muss eine Prostituierte können, um langfristig erfolgreich zu sein?

Viele Leute denken, dass Escort-Damen jung sind. Das stimmt aber nicht, es gibt viele Prostituierte, die schon älter sind und trotzdem noch viele Kunden haben. Es kommt auf die Ausstrahlung an. Wer gepflegt auftritt, den Männern für ihr Geld einen guten und soliden Service bietet, braucht sich um Kunden keine Sorgen zu machen.
Wichtig ist die Fähigkeit, mit den Kunden zu kommunizieren. Viele wollen nicht nur Sex, sondern suchen auch verständnisvolle Gesprächspartner. Da spielt das Alter keine Rolle. Im Gespräch ist Einfühlungsvermögen wichtig. Es versteht sich von selbst, dass eine Prostituierte immer diskret sein muss. Männer wollen ihren Besuch in der Regel geheim halten und das soll auch so bleiben.
Ein weiterer Punkt sind die sexuellen Fähigkeiten. Hier ist es wichtig, dass sich die Dame immer wieder neue Techniken aneignet. Es gibt ständig neue Stellungen und Trends. Diese muss sie nicht unbedingt in ihr Angebot aufnehmen, aber sie sollte sie kennen und danach entscheiden, ob sie sie in Zukunft anbietet.
Wer langfristig in diesem Job arbeiten möchte, sollte nicht zuletzt auch auf seine eigene Sicherheit und Gesundheit achten. Ein Kondom beim Geschlechtsverkehr zu benutzen, sollte selbstverständlich sein. Es ist auch sinnvoll, Hilfe parat zu haben, falls ein Freier zudringlich wird und mehr will, als die Frau zu geben bereit ist.

Wie läuft ein Date ab? Kommt es immer zum Sex?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein Date ablaufen kann. Wer den Termin über das Internet oder eine Agentur gebucht hat, trifft sich in einem Hotelzimmer oder manchmal auch beim Kunden zu Hause. Viele Männer wollen erst einmal nur reden. Meistens kommt es zum Sex, aber nicht immer. Auch bei der käuflichen Liebe bleibt die Selbstbestimmung der Frau erhalten. Wenn sie plötzlich keine Lust mehr auf Sex hat, steht es ihr frei, das Treffen abzubrechen.
In Bordellen spricht die Frau oft ihre Kunden an und bietet ihnen die sexuelle Dienstleistung an.
Manche Männer buchen die Frau auch als Begleitung für eine Veranstaltung. Auch hier kann es nach dem Treffen zum Geschlechtsverkehr kommen, muss aber nicht.

Auf welche Gefahren müssen Prostituierte achten?

Die Gefahr sexuell übertragbarer Krankheiten besteht immer. Es ist einfach, sich davor zu schützen. Bei jedem Geschlechtsverkehr ein Kondom benutzen.
Eine weitere Gefahr geht von unzufriedenen und brutalen Freiern aus. Leider erkennt man den wahren Charakter nicht immer sofort. In einem Bordell gibt es in der Regel Personal, das sich um solche Kunden kümmert und sie des Hauses verweist. In einem Hotel kann die Frau ebenfalls um Hilfe rufen, aber es ist nicht garantiert, dass sofort Unterstützung eintrifft.
Ob die Bewaffnung mit Elektroschockern und Pfefferspray sinnvoll ist, wird heftig diskutiert. Diese Hilfsmittel können auch der Frau selbst schaden, wenn sie dem Mann in die Hände fallen. Besser ist es, jemanden in der Nähe zu haben, der sofort eingreifen kann. Sich nur auf den gesunden Menschenverstand zu verlassen, kann leicht schief gehen.

Mit welchen Kunden haben es Prostituierte zu tun?

Die meisten Kunden sind Männer. Es gibt keinen bestimmten Kundentyp. Studien zeigen, dass die meisten Kunden zwischen 20 und 40 Jahre alt sind. Meistens verdienen sie gut und haben eine relativ hohe Schulbildung.
Viele Männer wollen einfach nur Sex. Sie schlafen mit der Dame, häufig wollen sie nicht einmal eine bestimmte Sexstellung.
Ein anderer Kundentyp will etwas erleben. Er steht auf ungewöhnliche Sexualpraktiken, bevorzugt manchmal sogar BDSM.
Ein weiterer Kundentyp kommt weniger wegen des Geschlechtsverkehrs, sondern möchte in erster Linie mit der Dame reden. Oft spricht er sogar die gesamte gebuchte Zeit und die Frau bekommt ihr Geld, ohne dass es zu einer sexuellen Begegnung gekommen ist.

Mögliche Reaktionen aus dem privaten Umfeld

Obwohl Prostitution in Deutschland seit einigen Jahren nicht mehr als sittenwidrig gilt, ist mit einer ablehnenden Haltung des Umfeldes zu rechnen. Nicht immer wird es gelingen, die Tätigkeit geheim zu halten. Freunde, Bekannte, Verwandte und Nachbarn werden neugierig und bald machen die ersten Gerüchte die Runde. Damit muss man rechnen und damit umgehen können. Wichtig ist, dass die Frau zu sich steht und ihre Berufswahl gegenüber der Umwelt verteidigt. Das muss nicht aggressiv, wohl aber entschlossen geschehen.

Ein weiteres Problem ist der engste Familienkreis, vor allem der Partner. Er muss wissen, was seine Frau oder Freundin macht. Nicht jeder wird das akzeptieren, und oft muss sich die Frau entscheiden, ob sie lieber ihrem Beruf nachgeht oder den Freund behält.
Wer als Prostituierte beginnt und einen Freund hat, sollte diesen besser in die Berufswahl mit einbeziehen.

Fazit

Das Anbieten sexueller Dienstleistungen ist nach wie vor gesellschaftlich wenig akzeptiert, auch wenn dieser Beruf inzwischen nicht mehr als sittenwidrig gilt. Wer sich dafür entscheidet, sucht sich am besten ein Arbeitsumfeld, in dem der Verdienst möglichst stabil und die Risiken gering sind. Bordelle und Nachtclubs sind ideal, weil dort immer Menschen arbeiten, die bei Problemen zur Hilfe eilen können.